Was sammeln?
Wer immer in die faszinierende Welt der Zinnfiguren gerät, steht vor dieser Frage. Er hat durch Zufall einen kleinen Zipfel einer vielfältigen Welt erfasst und stößt bei dieser Betätigung ständig auf neue interessante Gebiete.
Was gibt es überhaupt an Figuren? Wo kann man sie bekommen? Wie kann man ein bestimmtes Thema, eine Epoche überhaupt darstellen?
Der Anfänger stürzt sich im ersten Sammeleifer gern auf Themen wie "Waterloo", "Das Römische Reich", "Fahrzeuge aller Epochen" oder die Tier- und Pflanzenwelt Europas". Das Angebot ist groß und fast unübersehbar. Nicht umsonst sagen viele Sammer: "Es gibt nichts, was es nicht gibt".
Es dauert lange, bis ein sichtbares Ergebnis zustande kommt, zur Frustration ist es oft nicht weit. Sinnvoll wäre hier bei aller Begeisterung und so schwer es fällt, eine erste Beschränkung auf wenige Epochen und Themen. Mit der Darstellung einer kleinen Gruppe, einer Artilleriebedienung, Marktleben in der Provinz oder einer Tiergruppe wäre ein Anfang gemacht, den man dann leicht ausweiten kann. Man sollte bedenken, dass es allein bei den Flachfiguren der Standardgröße 30 mm etwa 500.000 verschiedene Typen gibt.
Eine andere Form ist das reine Sammeln von Typen zu Themen oder Herausgebern.
Manche entscheiden sich auch für das Sammeln von Figuren zu Motiven wie Fahnenträger des Dreißigjährigen Krieges, Fahrzeuge, Modetypen, Kinderszenen, Badewesen, Tierwelt der Urzeit usw. Hier ist der Vielfalt wirklich keine Grenze gesetzt.
Eine weitere Möglichkeit bieten die Vitrinenfiguren, die in höchst unterschiedlichen Größen vorhanden sind.
Vollplastische Figuren in den verschiedenen Grüßen bieten ein zusehend wachsendes Angebot zu allen Themen, die man sich nur denken kann.
Eine Aufzählung der vorhandenen und möglichen Themen, die durch Zinnfiguren darstellbar sind, würde den Rahmen dieser Seite sprengen und sie wäre noch immer unvollständig. Wie gesagt: "Es gibt nichts, was es nicht gibt".
Neben der rein persönlichen Vorliebe für eine bestimmte Epoche dürfte es aber noch einen anderen Sammelgrundsatz geben: Man sammelt einfach, was man schön und interessant findet. Manch ein Sammler hat so angefangen - und schnell gemerkt, dass dies das wohl umfangreichste Gebiet ist, das man sich aussuchen kann.
Auf weitere Kostenfaktoren muss hier noch hingewiesen werden. Wer sammelt, benötigt einen Überblick über Figuren und Herstellerangebote. Hier gibt es die jeweiligen Kataloge der Herausgeber und Offizine mit unterschiedlichem Umfang und Preisen. Für eine sachgerechte Bemalung und vertiefende Beschäftigung mit Zinnfigur und Epoche ist auch die Beschaffung der notwendigen Fachliteratur zu berücksichtigen. Zwangsläufig informiert man sich in Museen, bei Ausstellungen, auf Börsen und vor allem im Verein unter Gleichgesinnten.
Jeder Sammler ist zu Recht stolz auf seine Sammlung und möchte diese entsprechend präsentieren. Dazu sind Vitrinen und Behältnisse zur Aufbewahrung der Figuren nötig.
Das Sammeln kulturhistorischer Zinnfiguren ist keineswegs eine Beschäftigung für Einzelgänger und Stubenhocker. Wer sammelt, möchte seine Schätze auch anderen zeigen. Dazu braucht man Informationen, den Austausch mit anderen Menschen. Hier bieten die Sammlervereinigungen die idealen Möglichkeiten zum Gespräch, Rat und Unterstützung auch bei schwierigsten Fragen.
Zinnfiguren sammeln ist eine faszinierende Freizeitbeschäftigung, ein anspruchsvolles Hobby, die Möglichkeit zur Begegnung mit Menschen und Geschichte(n).